Jede Woche lockt ein hoher Gewinn viele Menschen zu den Lottoannahmestellen. Auch ich spiele hin und wieder Lotto, konkret Eurojackpot. Ich versuche dabei aber, nicht zu sehr in das Glücksspielloch zu fallen. Meine Strategie dagegen ist:
- Festgelegter Betrag: Verhindert zu viel pro Ziehung auszugeben.
- Zufallszahlen: Dadurch hänge ich nicht an den gewählten Zahlen. Die Suchtgefahr sinkt dadurch, dass man, wenn man nicht spielt nicht denkt, die Zahlen, die man sonst nehmen würde, wären heute sicherlich dran.
- Ein paar Wochen Pause zwischen den Spielen.
Natürlich möchte jeder seine Gewinnchance erhöhen. Diese erhöht man am besten mit mehr Feldern. Bei Eurojackpot ist die Gewinnwahrscheinlichkeit auf den Jackpot bei ca. 1:140 Mio. Das bedeutet, wenn man 1 Feld für eine Ziehung abgibt mit genau dieser Wahrscheinlichkeit die korrekte Kombination getippt hat. Gibt man 2 Felder in einer Ziehung ab, hat man seine Wahrscheinlichkeit verdoppelt, also ca. 2:140 Mio bzw. 1:70 Mio. Bei 3 Feldern wären das entsprechend ca. 1:46,67 Mio.
Hier eine Grafik in der der Zusammenhang graphisch dargestellt ist. Man sieht, dass anfangs die Gewinnchance auf den Jackpot sehr schnell besser wird aber am Ende immer flacher wird. Das heißt, dass jedes weitere Feld eine immer geringe Verbesserung der Chance bewirkt. Bei 65 Feldern hätte man die Jackpotchance zwar schon auf ca. 1:2,15 Mio gesenkt, aber das ist immer noch sehr unwahrscheinlich. Dafür hätte man aber bereits kosten von 130€ plus Vermittlungsgebühr (1 Feld kostet 2€). Das geht auf Dauer ziemlich ins Geld. Daher oben mein festgelegter Betrag.
Spielergemeinschaften
Wie kann man nun also dennoch eine höhere Chance mitnehmen und gleichzeitig seine Kosten nicht so unglaublich in die Höhe treiben?
Die Antwort: Mit Spielgemeinschaften!
Bei Spielgemeinschaften zahlen mehrere Personen in einen Topf ein und kaufen gemeinsam Felder. Dadurch kann man mit einem geringeren persönlichen Einsatz an mehr Felder partizipieren. Allerdings bekommt man auch nur einen entsprechenden geringeren Anteil am Gewinn. Beispielsweise bei 20 Personen und einem Gesamtgewinn von 10 Mio. € hätte bei gleichem Anteil jeder immer noch 500.000 €. Das ist auch jede Menge Geld!
Nun kann man sich also mit Freunden und Bekannten zusammentun und Geld sammeln. Das Problem dabei ist, wenn dann derjenige, der das Geld sammelt und dann plötzlich einen großen Gewinn auf dem eigenen Konto hat, dann ist es schon oft passiert, dass es Streit um die Verteilung gab. Daher sollte man, auch bei Familie und Freunden, immer einen Vertrag schließen.
Alternativ, und das ist meine Verfahrensweise, kann man Spielgemeinschaften von Lottogesellschaften der Bundesländer oder offiziellen Partnern wählen. Erstere haben auch nicht immer eine Spielergemeinschaft im Angebot. Ich habe mich daher mit den offiziellen Partnern beschäftigt.
Dabei muss man Wissen, dass, nach meiner Rechnung, die Spielergemeinschaften der Unternehmen zwar deutlich höhere Chancen bieten, aber dafür auch höhere Kosten pro Feld für die Spielergemeinschaft bedeuten. Das bin ich aber gerne bereit zu zahlen, da ich einerseits die Sicherheit habe, dass der Gewinn auch bei mir ankommt und andererseits ich mit gleichem Budget eine deutlich höhere Chance habe am Jackpot zu partizipieren.
Dennoch möchte ich einen möglichst günstigen Anbieter haben. Der Vergleich ist nicht so einfach, da die Anbieter verschiedene Anzahl an Feldern (“Reihen”) und Anteile pro Spielergemeinschaft anbieten. Außerdem kann ich nicht in die interner Schauen. Somit ist mein Ergebnis nicht als die absolute Wahrheit zu betrachten, sondern eher als Schätzung. Bei Fehlern gebt mir gerne einen Hinweis.
Spielergemeinschaften von offiziellen Partnern der Landeslotteriegesellschaften
Untersucht habe ich:
- Lottobay (Spielergemeinschaft hat keinen speziellen Namen)
- Lotto24 (Spielergemeinschaft „Eurojackpot12“)
- Faber (Spielergemeinschaft „Eurjackpot 60“)
- Tipp24
Tipp24 habe ich in der Tabelle unten nicht aufgeführt, da sie mittlerweile eine Marke von Lotto24 sind und auch die gleichen Konditionen bieten.
Noch ein paar Worte zur Tabelle und Methode.
Ich vergleiche alles aus Sicht des Spielers, der Normalschein(e) im Einzelspiel spielt. Damit habe ich auch ggf. für das Unternehmen anfallende Steuern und Abgaben nicht berücksichtigt. So gibt es z.B. auch eine spezielle Lotteriesteuer. Meiner Meinung nach macht es keinen Unterschied herauszufinden, wer der günstigere Anbieter ist. Einzig die Vermittlungsgebühr habe ich berücksichtigt, da ich diese Als Spieler zahlen muss.
Die Spalte „Reihe“ sind im Grunde die Anzahl der Felder pro Spielergemeinschaft. In der Spalte „Ziehung(en)“ sieht man die Anzahl der Ziehungen die diese Spielergemeinschaft durchführt. Zum Beispiel steht auf der Seite von Lottobay, dass sie 324 Reihen spielt und als Zusatz „Dienstags- und Freitagsziehung“. Das heißt aber nicht, dass Dienstags und Freitags jeweils 324 Kombinationen gespielt werden, sondern jeweils 162. In ähnlicherweise macht es auch Lotto24. Diese schreiben aber in einem ausklappbaren Feld dazu, dass es bei ihren 200 Reihen je Ziehung 100 Reihen sind. Die Anzahl der Reihen pro Spiel sind in der Spalte „Reihen/Ziehung“ dargestellt.
Die Spalte „Preis/Anteil“ ist der Preis, den man für einen einzigen Anteil an der Spielergemeinschaft zahlen muss und die Spalte „Anteile“ zeigt die Anzahl der Anteile pro Spielergemeinschaft.
Die Spalte „Einnahmen“ ist das, was das Unternehmen durch den Verkauf aller Lose erstmal von den Kunden bekommt.
Die „Einnahmen/Ziehung“ sind die heruntergerechneten Einnahmen auf die einzelne Ziehung (Spalte „Einnahmen“ geteilt durch Spalte „Ziehung(en)“).
Bei der Spalte „Einsatz/Ziehung“ habe ich die Spalte „Reihe/Ziehung“ mit 2 € multipliziert, da mich als Spieler bei einem Einzelkauf 1 Feld 2 € kostet.
In der Spalte „Vermittlungsgebühr/Ziehung“ habe ich ausgerechnet, wie hoch die Vermittlungsgebühr wäre, die ich als Spieler zahlen müsste, wenn ich alle Reihen pro Ziehung in Form von Scheinen abgeben würde, die jeweils 8 Felder enthielten. Die Vermittlungsgebühr habe ich mit 0,60 € pro Schein angenommen.
Die Vermittungsgebühr/Ziehung habe ich dann auf die Einsatz/Ziehung hinzugerechnet und in der Spalte „Lottokosten/Ziehung“ eingetragen. Das ist also das, was ich als Spieler für eine Ziehung zahlen müsste, wenn ich alle Reihen/Ziehung alleine mit einem Normalschein spielen würde.
Die Spalte „Aufschlag“ ist dann letztlich der prozentuale Anteil, den die Einnahmen/Ziehung den Lottokosten/Ziehung übersteigt. Also um wieviel höher liegt das, was das Unternehmen von der Spielergemeinschaft bekommt gegenüber dem, was ich als Einzelspieler für die gleiche Chance zahlen müsste.
Gesellschaft | Reihen | Ziehung(en) | Preis/ Anteil | Anteile | Einnahmen | Reihen/ Ziehung | Einnahmen/ Ziehung | Einsatz/ Ziehung | Vermittlungsgebühr/ Ziehung | Lottokosten/ Ziehung | Aufschlag |
Lottobay | 324 | 2 | 17,35 € | 50 | 867,50 € | 162 | 433,75 € | 324,00 € | 24,00 € | 348,00 € | 24,64 % |
Lotto24 | 200 | 2 | 12,00 € | 50 | 600,00 € | 100 | 300,00 € | 200,00 € | 15,00 € | 215,00 € | 39,53 % |
Faber | 60 | 1 | 4,60 € | 40 | 184,00 € | 60 | 184,00 € | 120,00 € | 9,00 € | 129,00 € | 42,64 % |
Lottobay ist also der günstigere Anbieter in der Auswahl. Zusätzlicher Vorteil ist, dass bei Lottobay beim Kauf von mehr als einem Anteil versucht wird diese in mehrere Spielergemeinschaften aufzuteilen. Dadurch hat man zusätzlich eine höhere Chance auf den Jackpot durch mehr Reihen. Man „erkauft“ sich die höhere Chance halt mit einem geringeren Gewinnanteil. 1/50 von 10 Mio. ist aber immer noch eine Menge Geld. Die Aufteilung funktioniert leider nicht immer, aber dann hat man wie bei anderen Anbieter einfach einen höheren Anteil am Gewinn innerhalb der Spielergemeinschaft.
Zweitlotterien
Noch ein Wort zu Zweitlotterien wie Lottohelden.de. Hier schwelt seit langem ein Konflikt über die Legalität dieser Anbieter in Deutschland. Ich möchte und kann das juristisch nicht bewerten. Ich lasse aber die Finger davon, da man dort in der Regel nicht direkt in der Lottorie selbst spielt, sondern eine Wette auf Zahlen der Lotterie eingeht. Diese Thematik ist mir persönlich zu unsicher, ob der tatsächlichen Zählungsfähigkeit des Unternehmens.
Suchtprävention
Ich möchte nochmal eindringlich darauf hinweisen, dass Glückspiel auch süchtig machen kann. Meine Strategie gegen Spielsucht habe ich oben bereits erwähnt. Auf einer speziellen Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es weitere Informationen und Hilfen für betroffene: https://www.check-dein-spiel.de/
Weitere Links
Lottobay: https://www.lottobay.de/
Lotto24: https://www.lotto24.de/
Faber: https://www.faber.de/