Programme für Präsentationen mit PDF-Dateien

Ich habe letzte Woche mal ansatzweise die Beamer-Klasse von LaTeX getestet. Erstellt habe ich daraus dann eine PDF-Datei für eine Präsentation. Da stellte sich natürlich auch die Frage, welche Programme es gibt, um PDF-Dateien zu präsentieren.

Ich nutze dabei als Betriebssystem Ubuntu Linux 12.10. An meinem Laptop ist zusätzlich ein Monitor angeschlossen (es könnte ja auch ein Beamer sein). Die Monitore sind auf „Erweiterten Bildschirm“ eingestellt.

impress!ve

Das Programm impress!ve ist in den Paketquellen von Ubuntu enthalten. Man erhält damit zufällige, animierte Folienübergänge. Das Programm fiel für mich aber sofort raus, da es keinen Multimonitor-Support besitzt. Im Vollbildmodus wird die Präsentation in der Mitte des erweiterten Bildschirms angezeigt. Das heißt: die eine Hälfte ist auf dem linken und die andere auf dem rechten Monitor zu sehen. Als alternative kann man natürlich den Fenstermodus benutzen und auf den Bildschirrm seiner Wahl verschieben.

pdfpres

pdfpres wird nicht mehr weiterentwickelt. Unter Ubuntu Linux 12.10 habe ich es auch nicht zum laufen bekommen. Ich konnte mir zwar eine DEB-Datei erstellen, diese aber nicht installieren. Auch die erstellte Binär-Datei konnte ich nicht ohne Fehler ausführen.

Die Beschreibung auf der Seite klang aber vielversprechend:

Präsentationstool für Vorträge mit mehreren Fenstern: Eines kann auf den zweiten Monitor geschoben werden, um die aktuelle Folie im Vollbild darzustellen, und das zweite Fenster zeigt weitere Folien im Kontext. Desweiteren können Notizen zu den Folien dargestellt werden.

slinp

slinp ist nach eigene Angabe der „kleine Bruder“ von pdfpres. Es ist im Prinzip die Weiterentwicklung von pdfpres. Auch hier hat man eine Hauptpräsentation, eine Vorschau für die nächsten Folien, eine Notiz-Anzeige und einen Timer.

In der README steht, dass Arch Linux die einzige unterstützte Plattform ist. Ich habe es unter Ubuntu zwar kompiliert bekommen, aber tatsächlich nicht zum laufen bekommen.

[Update: 2014-02-01_11-30]

Laut dem Kommentar von Vain ist es möglich slinp zu nutzen, aber die Unity-Nutzer müssen wohl selbst viel Hand anlegen, damit es vernünftig laufen könnte. Vielen Dank für den Hinweis an dieser Stelle.

[/Update: 2014-02-01_11-30]

pdfpresenter

pdfpresenter hörte sich in einem Forum (Link hab ich nicht mehr) auch vielversprechend an. Aber nach dem Video auf der Website lassen sich damit lediglich Notizen und Zeichnungen auf einer PDF-Datei erstellen. Ausprobieren konnte ich nicht, da ich dafür Oracle Java 6 installieren müsste. Dazu war ich dann aber nicht bereit.

pdf-presenter-console

Die pdf-presenter-console ist in den Paketquellen von Ubuntu vorhanden. Das funktioniert sehr gut. Auf einem Bildschirm sieht man die Präsentation, auf dem anderen die aktuelle und nächste Folie, sowie die Zeit.

open-pdf-presenter

Zu guter Letzt habe ich noch open-pdf-presenter ausprobiert. Das gefällt mir am besten. Es wird die Präsentation angezeigt, sowie aktuelle und nächste Folie. Zusätzlich gibt es ein Timer. Es lässt sich auch umschalten zwischen der Übersicht mit Folien oder Notizen. Das Problem bei diesem Programm ist aber, dass beim Anzeigen von Notizen, auf beiden Bildschirmen diese Ansicht angzeicgt wird. Es lässt sich auch nicht mehr die Notizen-Ansicht beenden.

Die Notizen werden hier in einer XML-Datei geschrieben und gespeichert. Beim Laden der PDF muss auch die XML-Datei geladen werden.

Tagged , , , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Eine Antwort zu Programme für Präsentationen mit PDF-Dateien

  1. Vain sagt:

    Hi,

    ich habe deinen Blogpost erst kürzlich entdeckt und wollte zu meiner Ehrenrettung noch etwas zu meinem slinp ergänzen. 🙂

    Ich habe es eben in einer VM mit Ubuntu 12.04.4 und Openbox erfolgreich ausprobiert. Dazu musste ich die Pakete build-essential (natürlich), libgtk-3-dev, python3, libpoppler-glib-dev und poppler-utils installieren. Danach konnte ich es mit make bauen, mit “make install” testweise installieren und dann mit prescontrol eine Präsentation starten.

    Das läuft also, es gibt keine grundlegenden Inkompatibilitäten mit Ubuntu. Da ich selbst kein Ubuntu verwende, möchte ich es halt nicht zu den unterstützten Systemen zählen.

    Trotzdem würde ich slinp dem “Standard-Ubuntu-Nutzer” nicht empfehlen. slinp ist darauf ausgelegt, zusammen mit einem stark anpassbaren Window Manager verwendet zu werden. Dabei meine ich etwas wie dwm oder awesome, wobei im Notfall wohl auch Openbox funktionieren sollte. Letztendlich erzeugt slinp (bzw. prescontrol) nämlich nur eine Reihe von Fenstern und kümmert sich nicht weiter darum, diese sinnvoll anzuordnen. Das ist Aufgabe des Window Managers. Ein paar Beispiele, wie man seinen WM konfigurieren bzw. programmieren könnte, findet man hier: https://github.com/vain/slinp/tree/master/layout_example

    Ich weiß nicht, inwiefern Ubuntus Unity solche Möglichkeiten bietet. Vermutlich wird der Standard-Ubuntu-Nutzer keinen Spaß und/oder viel Arbeit mit slinp haben. Letztendlich richtet es sich ohnehin an Leute, die ihre eigene Präsentationslösung mit ein paar vorgefertigten Tools basteln wollen. slinp ist nämlich eher als Baukasten denn als fertiges Programm anzusehen. Prinzipiell sollte das aber auch auf Ubuntu oder anderen Systemen möglich sein.

    Viele Grüße
    Vain

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert